Fotografie

Die Fotografie ist eine sehr vielseitige, aufregende und spannende Kunst, die sehr viel Erfahrung, entsprechendes Know-how und ein „fotografisches Auge“ erfordert. Dabei ist die grobe Trennung zwischen Fotoamateur und Fotoprofi durchaus nicht der einzige Gliederungspunkt zu diesem Thema.

Schon allein der Ursprung des Wortes „Fotografie“ zeigt deutlich, dass es sich hier um eine hohe Kunst handelt, denn diese Bezeichnung kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Malen mit Licht“.
Schon diese Tatsache allein ist ein Hinweis darauf, dass die richtige Belichtung zu einem der entscheidenden Faktoren in der Fotografie zählt. Um ein wirklich gutes „Kunstwerk“ zu erzeugen, bedarf es allerdings auch der Beachtung noch weiterer verschiedener, wichtiger Kriterien. Lediglich teures und modernes Equipment, also eine entsprechende Kamera und die perfekte Studioausrüstung mit Blitzen, Lampen und diversen Hintergründen, machen hier noch längst keinen Foto-Meister aus. Zwar verfügen moderne Kameras von heute, ob analog oder digital, über jede Menge Automatiken und Motivprogramme die in Standardfällen durchaus technisch einwandfreie Fotos liefern, keine Frage – doch um spezielle, raffinierte Effekte zu erzeugen bedarf es schon einer ganzen Reihe von Erfahrungen und Hintergrundwissen.

Fotografie als Kunst

Die Fotografie ist eine Kunst, die bereita weit über 150 Jahre alt ist. Standen am Anfang noch langsame und aufwendige Konstruktionen wie die so genennte „Camera obscura“ und die „Laterna magica“, so entwickelte sich die Fotografie in weiterer Folge recht schnell über die Daguerreotypie und die Kollodium-Nassplatte und die beschichteten Trockenplatten bis hin zur industrialisiuerten Produktion, die durch die amerikanische Firma Kodak eingeläutet wurde.

Heute wird die Fotografie zu einem sehr hohen Prozentsatz digital abgewickelt, ein Verfahren, das erst in den letzten Jahren populär wurde. Diese rasante Entwicklung, bei der im relativ kurzem Zeitraum von ca. 160 Jahren sich Technik und Geschwindigkeit extremst veränderten bedarf natürlich einiger technischer Grundlagen, die im folgenden kurz analysiert werden sollen:

1) Technische Hintergründe bei der Aufnahme:

Egal ob man sich für eine digitale oder eine klassisch-analoge Fotoaufnahme entscheidet: Die technischen Grundlagen bleiben im Grunde unverändert: Denn je nach unterschiedlicher Helligkeit des Objekts und in ASA angegebener Empfindlichkeit des Films oder Chips, benötigt man unterschiedliche Kombinationen von Belichtungszeit und Blende. Während die Blende die Öffnung des Objektivs angibt und somit die Menge des einfallenden Lichtes bestimmt, gibt die Belichtungszeit an wie lange der Film oder Chip dem durch das Objektiv einfallenden Licht ausgesetzt ist. Zusätzlich zur Belichtung muss das fotografierte Objekt natürlich auch richtig fokussiert werden, dies geschieht bei manuellen Kameras durch die Veränderung der Entfernung zwischen Linse und Film. Bei Automatischen Kameras werden heute alle diese Elemente automatisch gesteuert, bei halbautomatischen können auch einzelne Einstellungen manuell durchgeführt werden.

2) Unterschiedliche Verarbeitungsprozesse:

Je nachdem, ob man sich bei der Aufnahme für die digitale oder analoge Variante entschieden hat, erfolgt die Weiterverarbeitung entweder am Rechner (digital) oder durch den Einsatz von Chemikalien im Fotolabor (analog). Bei der so genannten Hybridtechnik – einer Zwischenstufe – werden im Fotolabor lediglich die Negative entwickelt, alle weiteren Bearbeitungsschritte aber am Computer durchgeführt. Dazu müssen die Negative oder Dias mit Hilfe eines Scanners digitalisiert werden. Will man digitale Aufnahmen als klassische Fotos nutzen, so müssen sie ausbelichtet werden. Fotolabors und Onlinefotodienste verwenden dazu heute meist Tintenstrahldrucker.

Fotografieren in der Medienpädagogik

Das Medium Foto und seine Herstellung sind ein guter Ansatz auch in der Medienpädagogik mit Kindern und Jugendlichen. Heute besitzen fast alle Jugendlichen Handys mit eingebauter Kamera. Deshalb ist es einfach diese zu motivieren, aus ihrem persönlichen Umfeld Aufnahmen zu vorgegebenen Themen mit zu bringen.
Der weitere Umgang mit diesen Fotos kann über die Gestaltung von Bildcollagen aber auch durch die Weiterverarbeitung in sogenannten Fotobüchern ein vorzeigbares Ergebnis erreichen. Bei der Erstellung eigener  Fotobücher spielt allerdings auch der gewohnte Umgang mit entsprechenden Softwareprogrammen am Computer eine grundlegende Rolle. Vielfach können die Fotos durch eigene Texte oder auch Texte anderer Autoren ergänzt werden, so dass die Kombination von Bild und Text ein besonderes Produkt hervorbringt.

Der Fotoroman und seine Entstehungsschritte

Eine ebenso gute Idee ist es, mit einer Gruppe von Kindern oder Jugendlichen eine Art Fotoroman zu erstellen. Hier geht es zunächst darum in kreativer Gruppenarbeit ein Plot zu erstellen, das heißt ein gutes Grundgerüst für eine Geschichte zu entwerfen.
In einem zweiten Schritt müssen Entscheidungen über die Darsteller und die jeweiligen Szenenorte getroffen werden. Auch die Beschaffung von Requisiten spielt eine wichtige Rolle.
Dann geht es um das eigentliche Fotografieren der möglichst aussagekräftigen Motive, auf denen nicht einfach nur die Protagonisten abgebildet sein sollten. In diesen Fotos muss eine bestimmte Interaktion zum Ausdruck kommen.
Anschließend müssen die Fotos nachbearbeitet werden und mit den vorgesehenen Sprechtexten in Sprechblasen versehen werden. Auch Kommentarfelder für die jeweilige Szene müssen in die Bilder eingefügt werden. In der Gruppe sollten die bearbeiteten Bilder dann besprochen und die besten für den Fotoroman ausgewählt werden.
Dann können die Einzelelemente wie eine Fotocollage oder auch in Form eines gebundenen Buches zusammengefügt werden. Hierbei bietet sich die Online Erstellung eines Fotobuches besonders an, weil es im Anschluss für alle Teilnehmer ein persönliches Exemplar geben kann. Oder internetaffin wie die Grillratte im Netz.

Vielfältige Talente kommen hier zum Einsatz

Auf diese Weise haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit eine selbsterdachte Geschichte zu erzählen sie darzustellen und anderen zu präsentieren. So werden viele kreative Bereiche wie die der Textformulierung, der schauspielerischen Darstellung, der Ausgestaltung des Spielortes mit Requisiten, der Kunst der fotografischen Darstellung und der Umsetzung des Gesamtwerkes am Computer angesprochen.
Ein gutes medienpädagogisches Gesamtkonzept, bei dem alle Teilnehmer ihren eigenen Neigungen folgen und trotzdem neues ausprobieren können.

Fashionfotografie

Die Welt der Fashion- oder Modefotografie gehört zu einem der aufregendsten und spannendsten Kapitel in der Fotografie. Die richtige Ausrüstung, perfektes Licht und mitunter extreme Posen sind hier das A und O für ausdrucksstarke Bilder.

Speziell die Modeindustrie boomt heute mehr denn je und sorgt damit für einen ständig wachsenden Bedarf an professionellen Modefotos. In dieser Glamourwelt sind Innovationen gefragt, die aus jedem Foto und jedem Motiv ein ansprechendes und einzigartiges Werbemittel machen.
Ganz gleich ob in einem Versandhauskatalog, einem Hochglanzmagazin oder einem Internetshop – ein gutes und repräsentatives Foto verleiht jedem Kleidungsstück den nötigen Ausdruck den es benötigt, um genügend Aufmerksamkeit bei den Käufern zu erregen.

Zu Beginn stellt sich daher zunächst die wichtige Frage – was ist besser? Studio und Kunstlicht oder Outdoor und Tageslicht? Welcher Hintergrund passt zu welchem Kleidungsstück und wo soll das Foto eigentlich veröffentlicht werden? Wichtige Fragen die vor dem Shooting geklärt werden müssen. Das passende Setting hängt vor allem vom Modegegenstand ab, der inszeniert werden soll. Im Bereich der Erotik, um z.B. Dessous für einen Katalog zu fotografieren, bieten sich kontrastarme Räume an, die die filigranen Details der Dessous nicht überspielen.

Ist alle Vorarbeit beendet, beginnt das Posenspiel mit dem Model. Auch hier kann man die Aufnahme und damit das Produkt mit einigen grundlegenden Tricks optimieren. Hochhackige Schuhe und ein gestreckter Fuß lassen zum Beispiel jedes Bein länger und schlanker erscheinen. Selbst bei einem Gesichtsportrait werden Fehlhaltungen des Körpers oder der Beine erkennbar – tatsächlich!
Einfach nur Posen von Katalogaufnahmen abzukupfern ist allerdings wenig sinnvoll, denn nicht jeder kann jedes Posing so glaubhaft darstellen als wäre es sein ureigenstes. Jeder Mensch hat seine ganz persönliche Note und kann selbst extreme und ungewöhnliche Haltungen erst dann glaubhaft und wirkungsvoll einsetzen, wenn er oder sie dabei ein gutes Körpergefühl hat. Dies gilt besonders für Schuhfotografie, da beispielsweise Modelle mit einem hohen Absatz erhöhte Anforderungen an einen natürlichen Gang stellen. Aber auch bequemere Schuhe müssen zum Typ und Körperausdruck des Models passen, damit sich ein stimmiges Bild ergibt.
Der Profifotograf hat für diese Dinge ein geübtes Auge und vereint bei seiner Arbeit den Einsatz seiner Kamera und seines Equipments mit einem spannenden Bildaufbau und einer gekonnten und wohlüberlegten Modelführung.

Dabei werden heute immer mehr gute und aussagekräftige Fotos benötigt. Ganz gleich ob ein privates Event wie etwa eine Hochzeit der Anlass des Fotoshootings ist, für Werbezwecke verschiedenster Art Fashion- oder Produktfotos gemacht werden müssen oder die Natur für einen Bildband oder Kalender „Model steht“ – die Anforderungen an ein gelungenes und annehmbares Bild sind in jedem Fall sehr hoch!

Wir möchten Sie auf den folgenden Seiten aber nicht nur mit den verschiedensten Arten und Anwendungsbereichen moderner Fotos vertraut machen, wir möchten Ihnen auch einen kleinen Einblick in die Trickkiste des renommierten Fotoprofis geben, also ein wenig aus dem „Filmkästchen“ plaudern.

Was im Schaufenster eines Fotostudios so einfach und nachvollziehbar aussieht, ist nämlich in den meisten Fällen das Produkt akribisch geplanter und langer, harter Arbeit.

Hochzeitsfotografie

In den meisten Fotostudios stellt die Hochzeitsfotografie den umfangreichsten und einträglichsten Teil der Arbeit dar und gehört außerdem zu den verantwortungsvollsten Aufgaben des Fotografen. Die Hochzeit ist der schönste und wichtigste Tag im Leben eines jeden Paares, der mit sehr viel Liebe, Aufmerksamkeit und Verantwortung verbunden ist.

In der Regel geht dem eigentlichen Fototermin am Hochzeitstag natürlich ein eingehendes Vorgespräch voraus. Außer Datum und Uhrzeit der Trauung gilt es dabei auch die Motivliste zusammenzustellen, den Umfang der Arbeit festzulegen und sich auf die Umsetzung persönlicher Wünsche und Vorlieben zu kümmern. Nun wird entschieden, ob der Fotograf das Paar den ganzen Tag begleiten wird, welche Details gewünscht werden und wie die Gäste eingebunden werden sollen.

Der Profifotograf weiß hier worauf es ankommt, bringt die Highlights des Tages mit adäquaten Fotos genau auf den Punkt und lässt sich dabei auf keine Wagnisse ein. Er kann es sich keinesfalls leisten, dass bei der Reportage auf dem Standesamt im entscheidenden Moment die Kamera infolge einer leeren Batterie versagt oder die Speicherkarte voll ist. Hier gibt es nun mal keine zweite Chance!

Abgesehen von den so genannten Schnappschüssen auf dem Standesamt oder in der Kirche sind natürlich spezielle, gestellte Fotos vom Brautpaar und den Gästen ebenfalls gefragt. Ganz gleich ob das vor Ort, im Freien oder im Studio geschieht – eine gründliche Vorbereitung sowie das geeignete Equipment und Zubehör wie Reflektoren, Accessoires oder Schminke gehören zum technischen Outfit des Profifotografen.
Für „alle Fälle“ macht es auch Sinn eine Zweitkamera griff- und „schuss“bereit zu haben, damit es keine bösen Überraschungen gibt.

Naturfotografie

Für jeden Fotografen, ganz gleich ob Profi oder „Hobbyknipser“, bietet die Natur die besten und interessantesten Motive. Dabei gibt es natürlich unzählige Möglichkeiten und Variationen, verschiedene Dinge auf besondere Weise zu sehen und zu fotografieren.

Trotzdem – neben aller sich ständig verbessernden Technik bleibt das kreative Auge mit Sicherheit das wichtigste und unentbehrlichste Arbeitsmittel.
Wer die Naturfotografie ernsthaft betreiben möchte, sollte möglichst früh aufstehen und sich auf den Weg machen. Ein herrlicher Sonnenaufgang war schon immer das perfekte Motiv und der Fotoklassiker schlechthin. Aufgrund der sich ständig verändernden Lichtverhältnisse im Laufe des Tages ist es allerdings ratsam, immer ein Stativ bei der Hand zu haben um damit verwacklungsfreie Bilder selbst bei langen Belichtungszeiten garantieren zu können. Die Lichtintensität und -qualität hat nämlich einen ganz entscheidenden Einfluss auf das fotografische Ergebnis.

„Gut Ding will Weile haben“, das gilt ganz besonders in der Naturfotografie. Warten auf das richtige stimmungsvolle Licht, ein Tier und seine bestimmte Pose – all das braucht Geduld und Zeit. In manchen Gebieten, wie etwa in der Bergen oder am Meer, ist ein Polfilter zur Dunstverminderung sehr empfehlenswert und wer besonderen Wert auf eine gute Bildqualität legt, sollte lieber Objektive mit Festbrennweiten verwenden statt Zoom-Objektive. Auch der geschickte Einsatz von Blitzlicht im Freien führt oftmals zu ausgesprochen interessanten Fotos.
Moderne Kameras mit ihrer ausgeklügelten Technik, ihren unzähligen Funktionen und vorgefertigten Programmen erleichtern die Arbeit des Fotografen zwar ungemein und machen viele Einstellungen überhaupt erst möglich, keine Frage – dennoch sind sie aber keineswegs eine Garantie für gute Bilder. Man sollte also seine technische Ausrüstung, ihre Möglichkeiten und Grenzen genau kennen. Nur dann ist es möglich das gewählte Motiv in ein wirklich gelungenes Bild umzusetzen.

Noch etwas ist in der Natur- und Tierfotografie von großem Vorteil – nämlich möglichst viel über das ausgewählte Motiv zu wissen. Tatsache ist doch: Man sieht und fotografiert in der Regel nur das, was man selbst weiß und zeigen möchte!

Produktfotografie

Das Foto- und Bildergeschäft mit guten Produktfotos boomt heute zum Zwecke unterschiedlichster Werbemaßnahmen mehr denn je. Schon aus diesem Grund ist es für junge Profi – und ambitionierte Hobbyfotografen von großen Vorteil etwas Insiderwissen von den „alten Hasen“ zu übernehmen.

Besonders seit dem Start von „eBay“ und anderen vergleichbaren Handelsplattformen im Internet wird die Frage nach ansehnlichen Bildern zur Beschreibung und Illustration immer lauter. Hier sind in der Regel eher einfache Mittel zur werbewirksamen Fotoproduktion gefragt und die Aufnahmen werden von Hobbyfotografen in Szene gesetzt.

Die meisten professionellen Fotoproduktionen auf diesem Gebiet werden jedoch immer noch im Studio mit einem hohen Maß an technischer Ausrüstung, künstlerischem Engagement und anderem Equipment hergestellt. Sie finden in glamourösen Printmedien und verschiedenen Katalogen des Versandhandels, auf Postern und Werbeplakaten und natürlich in diversen Internet-Shops ihr endgültiges zu Hause.

Die richtige Beleuchtung und Lichtführung ist bei jeder Aufnahme der ausschlaggebende und wichtigste Punkt und die Inszenierung und Handhabung der modernen Studiotechnik setzt schon einige Erfahrung und gut fundiertes Wissen voraus. Ganz gleich ob hier die Studio-Blitzanlage, Lampen, Aufheller, Reflektoren oder Lichtzelte zum Einsatz kommen, in der professionellen Produktfotografie machen aus jedem Produkt einen „Verkaufsschlager“.

Mindestens ebenso wichtig wie die unumgängliche Technik ist das viele Kleinzubehör zum zurechtbasteln des Foto-Szenarios. Hier sind etwa Klammern, Nadeln, Knete, Klebeband und diverses Deko-Materialien nahezu unverzichtbar. Wer hier mit einfachen Mitteln gut improvisieren kann, ist zwar eindeutig im Vorteil, doch zu guten Bildern gehört auch hier das entsprechende Know-how und eine große Portion Erfahrung.
Lichtaufbau, Dekoration und gelegentlich etwas Zeit für Produktpräparationen, zum Beispiel bei Tüten oder Schachteln, sollte man für eine gute und verwendbare Produktaufnahme deshalb schon einplanen.

Produktfotografie am Beispiel Blumen

Der Anspruch an moderne Produktfotografie ist, immer das Gleiche, aber nie das Selbe zu präsentieren. Dies gilt insbesondere für die Blumenfotografie, denn diese ist einfach und schwer zugleich. Blumen sind kein Produkt wie jedes andere, sie sind Zwitterwesen, einerseits lebendig, andererseits eben auch nur ins rechte Licht zu rücken wie jedes andere Produkt auch. Es gilt bei Blumen nicht, den richtigen Moment abzupassen, wie etwa bei der Sport-, Kinder- oder Tierfotografie. Und dennoch besitzen Blumen eine geheimnisvolle Seele, die den Betrachter in ihren Bann zieht und ihn den Alltag vergessen lässt. Schönheit in Vollendung wird in einer Blume offenbart. Ob im Detail einer Knospe oder Blüte, als opulentes Gebinde oder als allumfassender Blütenfarbenrausch beim Anblick einer Wiese oder eines in voller Blüte stehenden Feldes – die Blumenfotografie strebt danach, diese magischen Momente festzuhalten, damit sie der Betrachter auf Papier oder am Bildschirm nachempfinden kann. Ein konkretes Beispiel: Man steht auf einer Blumenwiese, von deren Pracht man berauscht ist. Wer diese nun einfach von oben herab blickend fotografiert, wird vom Ergebnis enttäuscht sein. Es lebt nicht und gibt in keinster Weise den Eindruck wieder, den man von der echten Wiese hatte. Begibt man sich direkt in die Blumenwiese hinein und fotografiert auf Stengel- bzw. Blütenhöhe, eröffnet man den Betrachter eine ganz neue Welt – noch dazu eine, die weit darüber hinaus geht, was man mit dem bloßen Auge wahrnehmen konnte.

Was soll Produktfotografie für Blumen erreichen?

Es gilt, die Blume lebendig zu machen. Wer Blumen anbietet – beispielsweise per Katalog oder in einem Onlineshop für Blumenversand – kann im Gegensatz zum Blumenhändler um die Ecke nämlich nur über das Bild kommunizieren. Eigenschaften wie der berauschende Duft einer Blüte lassen sich nicht auf Papier bannen. Die Optik hingegen schon.

Je nach Kundenwunsch kann man Blumen entweder in freier Natur oder auch im Atelier fotografieren. Als ungünstig in beiden Fälle erweist sich hartes, grelles Licht, welches große Schatten wirft. Ebenfalls wirkt sich die Verwendung von Blitzlicht zumeist (aber nicht immer) ungünstig auf die Blüte aus, da sie dadurch sehr flach wirkt. In gedämpftem Licht wirken Blumenaufnahmen nicht nur harmonischer, sondern auch tiefer. Auch ist es zumeist ungünstig, Blumen direkt von oben zu fotografieren – viele ihrer filigranen Details gehen hier verloren. Dafür laden die ästhetisch ansprechenden Ausformungen von Blüten und Blättern zum Experimentieren, zum Genau Hinschauen an. Durch besondere Blickwinkel und Vergrößerungen kann hier ein überraschender Verfremdungseffekt entstehen, der das Blumenfoto zu einem Kunstwerk aus Linien, Flächen und Farben werden lässt. Bildbände oder Kalender sind ein möglicher Einsatzort solcher Bilder.

Anlässe für die Blumenfotografie

Aber auch zu besonderen alljährlichen Anlässen präsentieren Floristen und Gärtnereien ihre besonderen Gestecke und Gebinde, allen voran zum Muttertag. Weshalb den opulenten Strauß fotografisch nicht einmal in einem Arrangement präsentieren? Beispielsweise in einem Krug im Fenster, daneben ein Stein oder ähnliches – je nachdem, was das Stillleben symbolisieren soll. Und weshalb muss es zu ausgewählten Anlässen wie beispielsweise der Hochzeit eigentlich immer die rote Rose sein? Extravagant – und fotografisch spannender – ist eine einzelne Strelitzie. Und wer sagt, dass diese komplett abgebildet werden muss? Durch interessante Zooms erhält man bildschirmfüllende Blumenfotos mit leicht unscharfem Hintergrund, die auch eine großartige Gruß- oder Einladungskarte abgeben würden.

Modefotografie

Nur kurze Zeit nachdem das neue Medium Fotografie im 19. Jht. erfunden wurde, kamen Fotografen auf die Idee Mode und schöne Frauen zu abzulichten. Der erste belegte Mode-Bildband wurde 1856 verlegt und 1892 wurde das erste Modefoto in einer europäischen Zeitschrift veröffentlicht. Bereits kurze Zeit später waren Modefotos in Zeitschriften wie Harper’s Bazaar oder Les Modes ein verbreiteter Standard und die Modefotografie erlebte ihre erste Blüte.

Heute ist Modefotografie ein eigener Industriezweig, der mit den unzähligen Aufnahmen, die täglich gemacht werden, Milliardenumsätze erzielt. Neben den großen Namen wie den verstorbenen Stars Irving Penn oder Helmuth Newton sorgen auch heute bekannte Größen wie Peter Lidbergh, Russell James. Karl Lagerfeld oder Bruce Weber für immer neue und attraktive Modefotos.

Doch neben diesen bekannten Stars gibt es eine unglaublich große Menge an Talenten, die nicht so sehr im Rampenlicht stehen, aber dennoch hervorragende Arbeit für die Modeindustrie leisten. Denn Kaum eine Zeitschrift oder eine Webseite, die ohne Fotos von Models auskommt. Makeup-, Nagellack und Frisurenfotos sowie Modeartikeln (Schuhe, Hosen Dessous etc.) werden täglich fotografiert und in immer größerer Zahl in den Medien verbreitet.

Niemals zuvor in der Geschichte gab es eine so große Anzahl von Künstern und Kreativen, die im Bereich der Modefotografie arbeiteten. Denn zu diesem Berufsbild zählen natürlich nicht nur diejenigen, die in vorderster Reihe stehe – Fotografen und Modelle. Daneben gibt es auch noch Stylisten, Visagisten, Talentscouts, Artbyer, Ausstatter und Fotoassistenten die alle am gelingen der Modeaufnahmen beteiligt sind.

Modefotografie: Beispiel Schuhe

Jenseits des bloßen Packshots beginnt für all jene, die professionell Schuhe ablichten, die hohe Kunst der Schuhfotografie. Immerhin hat die boomende Modeindustrie einen immensen Bedarf an Glamourfotos, die die Leserinnen der Hochglanzzeitschriften zum Träumen – und schließlich zum Kaufen des Produkts – bringen. Was daran so schwer ist, fragt sich der Laie. Das Modell bekommt die Schuhe angezogen, wird fotografiert, fertig. Doch weit gefehlt! Nicht umsonst gilt die Schuhfotografie als Königsdisziplin der Modefotografie!

Zunächst einmal heißt es, das zu fotografierende Schuhpaar auszuwählen. Ja, auch bei Schuhen gibt es mehr oder weniger fotogene Exemplare. Dabei eignen sich zum Teil ausgewählte Serienschuhmodelle. Wenn diese nicht vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt werden, können diese am günstigsten in Onlineshops, oder auch Schuhhäusern, wie etwa RENO oder Deichmann erworben werden. Sollten sie zur Verfügung stehen, können sie auch mit Schuhgutscheinen kombiniert erworben werden. Jenseits der Massenartikel, um wirklich beeindruckende High Fashion-Bilder zu produzieren, braucht es jedoch ungewöhnliche Schuhmodelle, die man am ehesten in den Haute Couture-Kollektionen findet. Prada ist hier immer eine der ersten Anlaufadressen. Oder, ganz aktuell, die Herbst-/Winterkollektion 2010 Yves Saint Laurents. Designer Stefano Pilati verpasste den YSL-Pumps ganz im Sinne des hochaktuellen „Sculpted Heel“-Looks an den Hacken kleine stachelige Bürsten – schon waren die Irokesen-Schuhe geboren. Natürlich geht es hierbei nicht um Tragbar- oder gar Alltagstauglichkeit, sondern um Kunst. Und diese will ins rechte Licht gerückt werden.

Hat man sich erst einmal für das passende Schuhmodell entschieden, geht es an die Auswahl des menschlichen Models. Schließlich müssen Schuh und Trägerin – von der man auf dem fertigen Foto unter Umständen nur ein Stück Bein sehen wird – optimal miteinander harmonieren. Ein Model mit einem schlechten Körpergefühl wird sich auf extrem hochhackigen Schuhen kaum bewegen können – und das sieht man selbst auf Standaufnahmen oder wenn das Model sitzt bzw. liegt. Der Betrachter muss das Gefühl bekommen, die Schuhe wären kein Fremdkörper, sondern eine natürliche Verlängerung des Modelkörpers. Das sind Schuhe, mit denen die potenzielle Käuferin bis zu den Wolken fliegen kann!

Ein bisschen Haut, ein bisschen Bein – das muss kein plumpes Spiel mit der Erotik werden. Dezent und ästhetisch beispielsweise werden Schuhe vom Fotografenduo Mi-Zo in Szene gesetzt. Da wippt mal ein gekreuztes Bein, mal sieht man den Ansatz der Rundung des Model-Pos, und doch stehen stets die Schuhe im Vordergrund. Es gibt keine ablenkenden Details in der Bildkomposition. Ob Studio oder Outdoor, die Schuhe spielen die Hauptrolle, der Hintergrund ist gemäßigt bis ruhig. Perfektes Licht versteht sich von selbst, doch erst so manche extreme Modelpose wird den Schuhen den passenden Ausdruck verleihen – sprich: ihr Innerstes sichtbar machen. Denn für Fashionistas ist längst klar: Auch Schuhe haben eine Seele. Der Fotograf muss sie mit seinem geübten Auge nur noch einfangen.

Modefotografie: Beispiel Streetwear

Zeitgenössische Modefotografie hat oftmals Streetwear zum Thema. Kein Wunder, schließlich ist der urbane Kleidungsstil, der mit einem bestimmten Lifestyle einhergeht, weltweit auf dem Vormarsch. Natürlich produziert auch jedes hippe Stadt- und Fashion-Magazin, das etwas auf sich hält, seine eigene Streetwear-Strecke. Ob Clubwear, Sportswear, Urban Clothing oder Street Fashion – kaum ein Modefotograf kann es sich noch leisten, diese nicht in seinem Portfolio zu haben. Jeder Streetwear Onlineshop erlangt erst durch szenevolle Bilder seinen individuellen Style.

Szenen aus dem Leben

Zwar wird Streetwear auch im Studio „geschossen“, aber aufgrund der höheren Authentizität (Stichwort: Street Credibility) wird zunehmend „on location“ gearbeitet. Immer noch beliebt sind industrielle Surroundings, wie etwa stillgelegte Fabriken. Die Arrangements auf den Streetwearbildern wirken oftmals wie zufällig, als sei der Fotograf Zeuge einer Alltagsszene geworden und hätte schnell einen Schnappschuss gemacht. Models und Statisten werden deshalb gern in einem natürlichen Look zurechtgemacht, was Haar und Make-up betrifft. Letzteres kann gern etwas verschmiert sein, als würde die Protagonistin gerade nach einer langen Clubnacht nach Hause kommen, beispielsweise. Streetwearmotive könnten immer unter dem Motto „Szenen aus dem Leben“ stehen. Der Zuschauer fühlt sich als heimlicher Voyeur eines Lebensstils, den er auch gern hätte. Und zu dem ihm mit dem Kauf der beworbenen Mode verholfen werden soll. Erst durch gelungene Fotos auf der Website oder im Prospekt entsteht ein Bild, das zum Kaufen einlädt, weitere Maßnahmen wie Sales und Gutscheinaktionen,etwa wie bei Frontlineshop oder anderen Onlineshops, sowie gezieltes Marketing, schaffen dann eine durchaus weitere Bekanntheit.

Gewollt unfertig …

Diese wirkt in einer gewollt nicht-gestylten Umgebung natürlich umso stärker. Stellen wir uns als Beispiel eine weitere beliebte Location vor. Das Parkhausdach. Parkhausdächer einer Großstadt üben einen ganz besonderen Reiz aus, und verfügen über interessante Lichtverhältnisse. Ein junges Paar im Streit, er will sie bewegen, ins Auto zu steigen. Im Hintergrund Wolkenkratzer und Baukräne, er bekleidet mit einer Mütze von Cleptomanicx, sie mit einem Kleid von Dept.

… und trotzdem hochprofessionell

Schon mit simplem Equipment kann hier eine ganz besondere Bildsprache entstehen. Mit nur einem Akku-Generator, 2 Blitzköpfen, einem 7″-Reflektor sowie einem Sunbouncer lässt sich an halb-sonnig-halb-wolkigen Tagen eine halb unterkühlte-halb brodelnde Stimmung transportieren. Die Wolken fungieren dabei als eine Art gigantische Softbox, alles wird in ein weiches, diffuses Licht getaucht. Das Motiv wird dabei in einer Distanz von 5 Metern von schräg hinten mit dem 7″-Reflektor aufgehellt. Dem Motiv gegenüber wird der Sunbouncer platziert, um auch dessen andere Seite aufzuhellen. Je näher man den Sunbouncer ans Motiv rückt, desto stärker wird der Schatten aufgehellt. Dies ermöglicht eine Kontrolle über den Kontrast. Mit dem Blitzköpfen muss man experimentieren, um einerseits Unter-, andererseits Überbelichtung zu vermeiden. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Gute Fotos für Ihre Onlineverkäufe

Wer heute online etwas verkaufen möchte, der benötigt nicht nur gute Produkte, sondern muss auch das Ganze „Rundherum“ optimal gestalten. Die Anzahl der auf Verkaufsplattformen wie ebay angebotenen Artikel ist inzwischen ins Unendliche gewachsen und da die Fotos
und die Beschreibung der Artikel meist Informationen für die Käufer darstellen, müssen diese optimal sein, um ein gutes Verkaufsergebnis zu erreichen.

Mit modernen Digitalkameras fällt es sicherlich nicht besonders schwer gute Fotos zu machen und Ihre Produkte dadurch ins beste Licht zu rücken. Hier ein kurzer Leitfaden für den nachhaltigen Erfolg:

  • Achten Sie auf den Hintergrund. Wer seinen Computer am Küchentisch zwischen Marmeladebrötchen und benutzten Kaffeetassen abfotografiert, der hat deutlich schlechter Chancen als ein Verkäufer, der einen einfärbigen Hintergrund nutzt. Für kleine Gegenstände reicht ein A3-Bogen, für größere Gegenstände kann man eine Rolle weisses Packpapier kaufen oder sogar ein sauberes Laken verwenden.
  • Reinigen Sie die Gegenstände vor dem Fotografieren, Flecken und Fusseln wecken selten die Kauflust!
  • Fotografieren Sie die Produkte aus mehreren Perspektiven und stellen Sie eine Reihe von Bildern ins Netz. (3-4 Fotos sollten es schon sein!)
  • Das richtige Licht: Nützen sie die Möglichkeit des indirekten Blitzens über die Decke, falls Ihr Blitz das zulässt. Alternativ können Sie auch natürliches Licht einsetzen und ein Stativ verwenden. Kleine Fehler verdeckt Gegenlicht elegant. Achten Sie bei der Belichtung mit Gegenlicht allerdings darauf, dass sie eine oder zwei Blenden heller belichten, als die Automatik das vorschlägt.
  • Für Profis: Bearbeiten Sie Ihre Fotos in einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop oder GIMP. Einige einfache Schritte wirken oft Wunder: Kontrast optimieren, Ausschnitt leicht verändern und das Bild wirkt wesentlich lebendiger!

Wer all diese einfach zu realisierenden Tipps berücksichtigt, wird beim Verkaufen im Web schon bald deutliche Erfolge merken!

Tipps und Tutorials zum Fotografieren

Lichtverhältnisse

Das Licht kann das Erscheinungsbild des Motivs dramatisch ändern. Durch Veränderung der Beleuchtung kann man jede denkbare Stimmung erzeugen.

Porträt

Bei Porträts ist es besonders wichtig, auf die richtigen Lichtverhältnisse zu achten. Daher hier die wichtigsten Eigenschaften, auf die geachtet werden sollte.

Richtung

  • Licht von vorn: Sollte vermieden werden, da es bei Menschen blinzeln auslöst.
  • Licht von der Seite: Durch den Schatten sorgt diese Position für eine gute Hervorhebung eines Gesichtsteils

Härte

  • helles, hartes Licht: Sollte vermieden werden, da es einen tiefen Schatten und scharfe Umrisse erzeugt
  • dunkleres, weiches Licht: Erzeugt weiche Schatten, welche das Gesicht nicht verdunkeln, bringt weiche Hauttöne und leuchtende Farben

Landschaftsaufnahmen

  • Nicht gegen das Licht fotografieren
  • Fokus an einer durchschnittlich beleuchteten Stelle nehmen

Panoramaaufnahmen

Um gute Panoramaaufnahmen zu erstellen, benötigt man keine besonderen Objektive. Es reicht aus, eine SLR Kamera mit einem Objektiv welches 20mm Brennweite besitzt. Weitwinkelobjektive sind dafür aber ungeeignet, da diese an den Rändern zu große Verzerrung erzeugen. Hier eine kleines Howto zu diesem Thema.

1. Vorbereitungen

  • Einen möglichst zentralen Punkt finden. Es sollte keine Störung durch Objekte im Vordergrund stattfinden. Bäume, Sträucher können im schlechtesten Falle die ganze Aufnahme zerstören
  • Objektiv auf 20mm einstellen
  • Serienbildmodus einstellen

2. Aufnahme

  • Keine Personen, Tiere oder Fahrzeuge dürfen während der Aufnahme zu sehen sein
  • Fokus an einem durchschnittlichen beleuchteten Ort nehmen
  • Blende etwas nach oben korrigieren
  • Nun Bilder auf gleicher Höhe mit einem Schnittbild von ca. 20% aufnehmen.

3. Nachbearbeitung

  • Weißabgleich mit einer Bildbearbeitung ausführen(die Funktion von Photoshop und GIMP sind sehr gut)
  • Eventuell Gama-Werte der Bilder anpassen. Vorallem bei Fotografien gegen das Licht ist dies nötig.

4. Panorama erstellen

  • Software Hugin installieren
  • Ãœber Assistent die Bilder laden und Panorama erstellen lassen
  • Die Brennweite(20mm) im Dialog eintragen
  • Je nach Rechenleistung warten

5. Nachbearbeitung des Panoramas

  • Mit GIMP oder Photoshop die oberen und unteren Ränder des Fotos abschneiden
  • Einen letzten Weißabgleich durchführen

Die Farbtemperatur

Hört der Laie den Begriff Farbtemperatur, werden ihm sicherlich einige Assoziationen durch den Kopf gehen, die allerdings nicht zwangsläufig richtig sein müssen. Denn wenn der Volksmund rotes Licht als wärmer (…) Weiterlesen